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Praxisbeispiel: Authentische Antworten im Vorstellungsgespräch erhalten

In meinem Artikel Authentische Antworten im Vorstellungsgespräch erhalten habe ich bereits die Theorie zu Fragetechnik erläutert. Am Beispiel Kommunikationsfähigkeit, welches ich für die technische Service-Kraft im Außendienst entwickelt habe, möchte ich diese nun nochmal ganz praktisch erläutern.

Beispielkompetenz Kommunikationsfähigkeit mit den dazugehörigen Verhaltensankern

  • Meldet sich eigeninitiativ beim Vorgesetzen bzgl. Arbeitsfortschritt und bei Problemen
  • Verfügt über eine verständliche Ausdrucksfähigkeit, die auch in schwierigen Situationen angewendet wird
  • Spricht sich mit Kollegen und Fremdfirmen hinsichtlich der Arbeiten ab
  • Kann andere von seiner Meinung überzeugen

(Wie Sie eine Kompetenz auf Verhaltensweisen herunterbrechen können, habe ich hier im Blog auch schon erläutert.)

Ich beginne mit einer Eröffnungsfrage, die allgemein auf eine Situation in der Vergangenheit des Bewerbers abzielt. Ich gehe davon aus, dass ich einen Bewerber eingeladen habe, der schon zumindest teilweise im Außendienst tätig ist. Da gäbe es unter anderem folgende Varianten:

„Bitte beschreiben Sie anhand eines von Ihnen gewählten Beispieltages im Außendienst wie Sie die Zusammenarbeit mit Ihrem Vorgesetzten, Kollegen und Dienstleistern gestalten. Was ist Ihnen dabei wichtig?“

Bei dieser Art der Fragestellung muss ich sicherstellen, dass er bei einem konkreten Tag bleibt und nicht allgemein seinen Arbeitsalltag schildert. Eine alternative Eröffnungsfrage könnte auch sein:

„Sie kennen das bereits, viel unterwegs zu sein. Was ist Ihnen wichtig in der Zusammenarbeit mit Ihrem Chef und Ihren Kollegen? Bitte berichten Sie mir dazu jeweils von einer konkreten Beispielsituation aus Ihrer Vergangenheit.“

Nun lassen wir uns als Interviewer zunächst die Situation so genau beschreiben bis wir verstanden haben, worum es geht. Wenn das geklärt ist, ist es wichtig, den Kandidaten durch weitere Fragen soweit zu lenken, dass er uns konkret beschreibt, was er in der Situation getan hat.

Wir wollen z.B. hören:

“Als ich letzte Woche Dienstag rausgefahren bin, habe ich auf dem Weg zur Baustelle meinen Chef angerufen und ihm erzählt, was ich heute für Arbeiten plane.”

oder

“Letzte Woche Dienstag war ich gemeinsam mit Kollegen auf der Baustelle und vor Feierabend haben wir uns kurz nochmal zusammengesetzt, um uns abzustimmen wie es am nächsten Tag weitergehen soll.”

Eine Rückfrage meinerseits wäre hier z. B.: “Wer hat die Initiative ergriffen, dass diese Abstimmung stattfand?”

Als Hinweis für meine Seminarteilnehmer sage ich immer, dass sie so lange fragen müssen bis sie die Situation vor ihrem inneren Auge als Video sehen können. Dann ist klar, dass es sich um Verhalten und Beobachtung handelt.

Bewerbern, die Schwierigkeiten haben, mir so konkret zu berichten, biete ich die Hilfestellung an, dass sie sich vorstellen sollen, dass ich in der Situation dabei gewesen wäre und was ich dann gesehen hätte.

Manchmal beginnen Bewerber sich auch unwohl zu fühlen, wenn ich so konkret nachfrage. Diese versuche ich zu beruhige indem ich ihnen erkläre, dass ich sie heute kennenlernen möchte und dazu wissen möchte wie sie sich in ihrem Arbeitsalltag verhalten und dass nur sie mir einen Einblick geben können, damit ich mir am Ende des Gespräches eine Meinung bilden kann. Dies empfinden viele Kandidaten als sehr wertschätzend.

Fazit
Abschließend zusammengefasst, achten Sie darauf, dass Sie offene Fragen verwenden, die vergangenheitsorientiert sind und sich auf eine konkrete Situation beziehen. Vermeiden Sie hypothetische Fragen, rhetorische Fragen, Kettenfragen und unkonkrete Fragen.

Wie Sie sich grundsätzlich auf das Gespräch vorbereiten können, können Sie in meinem Artikel zur Gesprächsvorbereitung nochmal detailliert nachlesen. Außerdem werde ich am 15.05.2018 um 16:35 Uhr auf der Personal Nord im Rahmen des Netzwerkes HR RoundTable meinen Vortrag zum Thema halten. Hier geht es zum Programm und meiner Vortragsankündigung.

 

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Die Inhalte dieses Blogartikels stimmen nicht notwendigerweise mit der Meinung und Haltung meines Arbeitgebers überein. Es handelt sich hier um meine private Meinung.

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